Bitkom zu den neuen Digitalgesetzen im Gesundheitswesen

  • Zwei Drittel der Deutschen wollen ihre Gesundheitsdaten für die Forschung freigeben

Berlin, 30. August 2023 - Am Mittwoch verabschiedet das Bundeskabinett das Digitalgesetz (DigiG) und das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG). Dazu erklärt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst:

„Bitkom begrüßt das Digitalgesetz und das Gesundheitsdatennutzungsgesetz. Die neuen Gesetze bringen Tempo in die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Sie werden helfen, die Qualität der medizinischen Versorgung in Deutschland zu halten und zu verbessern – trotz Ärztemangel, Pflegenotstand und chronischer Unterfinanzierung. Der Wechsel zum Opt-out sowohl bei elektronischer Patientenakte (ePA) als auch bei der Nutzung von Gesundheitsdaten wird dafür sorgen, dass die Vorteile der Digitalisierung bei den Menschen auch ankommen und spürbar werden. Röntgen- und CT-Bilder auswerten, Tumore oder Veränderungen im Herz-Kreislauf-System im Frühstadium identifizieren, Therapien gegen Krebs individuell anpassen: Technologien wie Künstliche Intelligenz und Big Data haben für Patienten ein riesiges Potenzial und werden Leben verlängern und retten. Dafür braucht man Daten, ohne Daten geht es nicht. Schon jetzt befürworten 68 Prozent der Deutschen, dass Daten aus der elektronischen Patientenakte anonymisiert auch für eine verbesserte Forschung genutzt werden, wie eine aktuelle repräsentative Bitkom-Befragung unter mehr als 1.000 Deutschen ab 16 Jahren ergeben hat. Dass künftig Ärztinnen und Ärzte so viele Video-Sprechstunden anbieten dürfen, wie sie wollen und außerdem die Einsatzmöglichkeiten digitaler Gesundheitsanwendungen ausgeweitet werden, ist ebenfalls ein sehr positiver Schritt.

Jetzt wird es darauf ankommen, die Chancen der beiden Gesetze auch zu nutzen: Wir müssen vor allem Menge und Qualität der verfügbaren Gesundheitsdaten auf ein international vergleichbares Niveau bringen. Und wir müssen die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der forschenden Gesundheitswirtschaft nutzen, um auf Basis von Daten Diagnosen zu verbessern, Therapien zu individualisieren und neue Behandlungen `made in Germany` zu entwickeln. Das geht nur, wenn wir uns an international etablierten Standards orientieren und hier bringen und die Digitalgesetze im Gesundheitswesen einen großen Schritt voran.“

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